22.11.2022
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Der Weg ist klar definiert: Bis spätestens 2050 sollen die Netto-Emissionen von Treibhausgasen in der Europäischen Union (EU) auf null reduziert werden. Deutschland will die „Treibhausgasneutralität“ sogar schon bis 2045 erreichen – so sieht es das im vorigen Jahr verschärfte Bundes-Klimaschutzgesetz vor. Das gilt auch für den Gebäudesektor. Doch wie funktioniert die energetische Gebäudesanierung? Und was kostet es, Gebäude klimaneutral zu machen?
Diese Fragen bewegen vor allem Eigentümer und Investoren von Großimmobilien wie Shopping-Centern. Speziell für die Assetklasse Retail Real Estate gibt es jetzt ein völlig neuartiges Tool: den Energetischen Sanierungsfahrplan.
Seine Besonderheit: eine ganzheitliche Betrachtung der Immobilie mit all ihren Wechselwirkungen.
Das Ergebnis: ein individueller Sanierungsfahrplan für den effizientesten Weg zum klimaneutralen Gebäude.
Der Weg zur klimaneutralen Immobilie ist komplex – gerade für hochfrequentierte, hochkomplexe und höchst individuelle Gebäude in der Assetklasse Retail Real Estate.
Zwar ist die energetische Modernisierung im Bestand derzeit noch freiwillig. Aber der Druck der Gesetzgeber in Europa und Deutschland auf ältere Immobilien nimmt zu. Viele Marktteilnehmer befürchten aufgrund zunehmender Regulierung sogar einen Wertverlust ihrer Bestandsimmobilien und sprechen in diesem Zusammenhang von „Stranded Assets“.
Daher ist frühzeitiges Handeln gefragt, um die erforderlichen Schritte langfristig zu planen, effizient umzusetzen und clever in die Asset-Strategie zu integrieren. Die bloße Umsetzung einzelner energetischer Maßnahmen, etwa eine zusätzliche Dämmung oder die Umrüstung der Heizungsanlage, ist nicht zielführend.
Sinnvoll ist vielmehr ein individuell auf die Immobilie angepasstes und in die langfristige Asset-Strategie integriertes Maßnahmenpaket für die energetische Sanierung, das sich auf die am besten geeigneten und effizientesten Maßnahmen konzentriert.
Die ECE hat daher einen umfangreichen Energetischen Sanierungsfahrplan entwickelt, der das gesamte Shopping-Center in seiner Komplexität und mit allen Wechselwirkungen intensiv und bis ins Detail betrachtet. Der Fahrplan wird für jedes Gebäude individuell erstellt.
Auf Basis dieser tiefgehenden Analyse identifiziert der Sanierungsfahrplan die effizientesten energetischen Maßnahmen und bringt sie in die richtige Reihenfolge.
Um eine kosteneffiziente und wirksame energetische Sanierung zu erreichen, wird nach diesem Prinzip ein individuelles Maßnahmenpaket erstellt:
Wichtig dabei: Identifiziert werden die effizientesten Maßnahmen, die den optimalen Beitrag zum Ziel der Klimaneutralität leisten.
Im nächsten Schritt folgt ein Fahrplan für die Umsetzung der energetischen Sanierung:
Das Ergebnis: Ein klarer und langfristig orientierter Sanierungsfahrplan, der individuell auf die analysierte Immobilie zugeschnitten ist sowie die effizientesten Maßnahmen zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudes aufzeigt – und so den Werterhalt der Immobilie sichert. Außerdem betrachtet der Fahrplan die Auswirkungen auf die Nebenkosten ebenso wie eine mögliche Förderung der Maßnahmen.
So können Klimaschutzmaßnahmen wirtschaftlich effizienter in die Planungen integriert werden, was in dieser Form bisher einmalig ist.
Am Beispiel des Alstertal-Einkaufszentrums in Hamburg hat die ECE den kompletten Sanierungsfahrplan wie vorgesehen erstellt – von der Bestandsaufnahme, über die Modellierung und Analyse bis hin zur Bewertung, Empfehlung und Planung eines Maßnahmenpakets zur Integration in die langfristige Asset-Strategie.
Das Ergebnis der mehr als sechsmonatigen intensiven Prüfung, Modellierung und Analyse ist ein umfangreicher, rund 150-seitiger objektspezifischer Sanierungsfahrplan, der alle empfohlenen energieeffizienten Sanierungen bis 2045 aufführt und in den zeitlichen Ablauf optimal integriert. Insgesamt wurden mehr als 70 Einzelmaßnahmen ermittelt und sinnvoll aufeinander abgestimmt, um den effizientesten Weg zur Klimaneutralität in der gewünschten Asset-Strategie zu beschreiten. Ohnehin anfallende Kosten – wie etwa für den Austausch von Heizungsanlagen – wurden in den Plan integriert.
Einzelne Maßnahmen können dabei bis zu 25 Prozent Förderung für die energetische Sanierung erhalten. Der Sanierungsfahrplan zeigt, wie die Lücke zwischen der Asset-Performance und der notwendigen Ziel-Dekarbonisierung geschlossen werden kann und was es kostet, um bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.